Nach der Wanderfahrt ist vor der Wanderfahrt. Die Corona-Auflagen wurden erneut gelockert. Endlich sind wieder Tagestouren mit bis zu 10 Personen möglich. So konnte auch Patrik’s alljährliche Burger-Tour von Neuwied nach Bad Honnef doch noch stattfinden.
Aber normal, also so wie immer, war es natürlich trotzdem nicht. Das dürfte Euch nach meinen bisherigen Berichten eigentlich schon im Vorfeld klar sein 😉
Zum einen konnte ich quasi hinter die Kulissen schauen, wie so eine Fahrtenplanung von Statten geht. Boote reservieren, Hänger und Vereinsbus reservieren. Teilnehmerliste erstellen, Tisch in der Burgermeisterei reservieren und Essen vorbestellen. Fahrdienst organisieren, Hänger nach Bad Honnef bringen etc.. Selbst so eine vermeintlich kurze Tages- bzw. in diesem Fall Abendtour erfordert einiges an Vorbereitung und vor allem Zeitaufwand. Hier konnte ich tatkräftig unterstützen und ich muss sagen, es macht echt Spaß, sich nicht nur einfach ins Boot zu setzen und anschließend nach einer schönen Tour wieder nach Hause zu fahren, sondern auch das ganze drum herum zu erleben.
Dass daraus noch eine besondere Burger-Tour wurde, hat etwas mit einer vollen und extrem schweren schwarzen Mülltonne zu tun. Und der Tatsache, dass man sich mit einer solchen nicht anlegen sollte, wie Patrik mittwochs vor der Burger-Tour am eigenen Leib erfahren sollte. Wenn sich ein solches Ungetüm selbständig machen will, sollte man es dies auch tun lassen, sonst endet es in der Notaufnahme. Vier offene Fingerknöchel, einmal nähen bitte und noch weitere Abschürfungen. Kein Rudern, kein Steuern möglich. Aber absagen, kam natürlich auch nicht in Frage!
Zwischenzeitlich hatten sich uns noch sechs NRGler angeschlossen, weshalb ohnehin noch mal umgeplant werden musste. So hatten wir eine Wanderfahrt in der Wanderfahrt. Einen zweiten Tisch reservieren und Essen nachträglich bestellen, war dabei natürlich ein Leichtes für mich. Dass jedoch noch sechs Personen zusätzlich nach Hause wollten, war da schon schwieriger. Bei einer reinen GTRVN-Tour hätten wir zusätzlich zu dem 9er-Bus ohnehin ein weiteres Fahrzeug oder den ÖPNV gebraucht. So kam es mir sehr recht, dass Holle sich anbot, seinen Siebensitzer zur Verfügung zu stellen.
Donnerstag abends brachten wir also Bus mit Hänger und Holle’s Auto nach Bad Honnef. Und ab da wurde es kompliziert. Patrik konnte ja nicht Rudern und nicht Steuern. Und als Fahrtenleiter mit dem Zug nachkommen…. blöd! Da kam dann Markus ins Spiel. „Ist doch kein Problem, wir kriegen den schon nach Honnef“. Gesagt getan. Die Julle also ganz normal als Doppelvierer mit Steuermann und die Rolandsbogen als Doppelvierer mit ohne Steuermann. Klingt komisch? War es auch. Markus hat die Rolandsbogen fussgesteuert und Patrik saß auf dem Steuersitz nur ohne steuern. Als Kielschwein quasi. Wobei er sich wohl eher als römischer Feldherr auf einer Sklavengaleere gefühlt haben wird, seinen Kommentaren nach zu urteilen jedenfalls. Die Zeit dazwischen überbrückte er damit, Videos unserer Ruderkünste zu drehen. Zum Glück durfte ich die Tour wenigstens noch genießen, denn natürlich wurden die Videos tags drauf analysiert und mir meine Schwächen aufgezeigt. Ganz aufdrehen, knackiger Setzen, nicht auswaschen, Rhythmus halten… Eigentlich fand ich zwar, es sah schon ganz gut aus, nur leider gibt es halt Slow-motion…. viel Arbeit kann ich dazu nur sagen….
In Bad Honnef angekommen, wurden die Boote verladen und ab ging’s eine Stunde zu früh…. Wir hatten extrem großzügig geplant oder waren einfach nur flott unterwegs, weil uns ein Gewitter im Nacken hing… In die Burgermeisterei. Das traditionelle Gruppenfoto wurde dabei ganz Corona-konform mit Mund-Nase-Maske gemacht. Aber wat mut dat mut.
Es war echt eine tolle Tour, die im nächsten Jahr ihre Fortsetzung hoffentlich wieder mit mehr Personen finden kann.
Für die Woche darauf stand die Leverkusen-Tour mit Bettina und Martin Grzembke auf dem Plan. Meine oben erwähnten Schwächen wollte ich dabei natürlich angehen. Nur leider ist es dazu nicht gekommen. Ich wurde extrem unsanft ausgebremst. Mit Schmerzen im linken Arm fuhr ich zu Ivo, meinem Arzt des Vertrauens. Nach einem Umweg über das DRK-Krankenhaus kam ich mit einem komplett gewickelten Arm wieder nach Hause. Ein Gefühl wie bei Monopoly „gehen Sie nicht über Los, begeben Sie sich direkt ins Gefängnis“. Ich hatte Ruderverbot.
Tja, nun bleibt mir nur die Hoffnung, dass ich ganz bald wieder erste Male erleben oder bereits erlerntes festigen und somit wieder Rudern kann bzw. darf.
Ihr werdet von mir lesen, so oder so….
Corinna Schneider