am 1./2. April 2023
Organisiert vom Ruderverband Rheinland durch die Wanderruderwarte Ottfried und Manfred mit Booten der Neuwieder Ruder-Gesellschaft, wobei sich Ottfrieds Name wie ein roter Faden durch diese Fahrt ziehen wird, denn ohne ihn wäre diese so nicht möglich gewesen. Für uns war das gut, aber Ottfried musste leider aus gesundheitlichen Gründen aufs Rudern verzichten und stemmte daher den gesamten Landdienst fast alleine.
Das Verladen der Boote „Heidelberg“ (erst kürzlich von Hartmut wieder hergerichtet), „Lahn“ und „Rückenwind“ fand am Freitagabend statt, ging wie gewohnt Hand in Hand und daher zügig. Da die Wetterprognosen für unser Wochenende nicht die Besten waren, hatten Manfred und Ottfried sich für diese drei entschieden, um mit den zu erwartenden Rheinverhältnissen gut klar zu kommen.
Früh um 7.00 Uhr am Samstagmorgen wurde am Bootshaus der NRG gestartet, der Anhänger an Manfreds Auto gekoppelt und wir – Hartmut, Horst (RG Lahnstein) und ich – durften den Service genießen, nicht mit der Bahn fahren zu müssen. In Koblenz stieg dann noch Thomas M. dazu und wir erreichten planmäßig den Weisenauer Ruderverein, souverän, wie immer von Manfred gefahren und gezogen. Die Wetterprognosen bestätigten sich hier schon; es regnete immer wieder, es war kalt und daran änderten die hoffnungsvollen Blicke zum Himmel auch nichts. Nachdem dann der Anhänger mit seinen 3 Booten abgekoppelt war, fuhr Manfred los, um die anderen Teilnehmenden von Bahn und S-Bahn abzuholen, unter denen sich auch Ottfried befand, der ab dann den kompletten Landdienst übernahm. In der Zwischenzeit wurden die Boote abgeladen, wobei Christian, der irgendwie schon früher als die anderen zu Fuß das Bootshaus erreicht hatte und eine super Unterstützung war, und für die große Fahrt vorbereitet. Als alle angereist waren – Tamara, Thomas K. und Torsten aus Köln, der schon erwähnte Christian aus Celle, Jörg aus Münster, Christine und Jürgen von der NRG sowie Peter aus Boppard – wurden bei Nieselregen und einstelligen Temperaturen die Boote ihren Obleuten Hartmut, Manfred und Thomas K. übergeben und dann die Mannschaften eingeteilt.
Die erste Teiletappe führte uns nach Bingen, wobei ich durch Mainz steuerte und mir da dachte, ob es wohl am schlechten Wetter lag, denn der Schiffsverkehr hielt sich sehr in Grenzen. Ich frage mich noch immer, ob das nun gut oder schlecht für mich war. Unterdessen war Ottfried mit Manfreds Auto plus Bootsanhänger und unserem Übernachtungsgepäck zur Binger Rudergesellschaft auf dem Landweg unterwegs, um dort mit Unterstützung von Hajo die Mittagspause vorzubereiten, in der es Pizza gab, um die sich auch wieder Ottfried gekümmert hatte. Während der Pause berichtete Jürgen, dass in Vorbereitung auf die Bundesgartenschau 2029 in den nächsten Tagen die in die Jahre gekommene „Loreley-Skulptur“ an der Hafeneinfahrt St. Goarshausen gegen eine moderne Loreley-Statue einer regional bekannten Künstlerin ausgetauscht wird. Bevor dies passiert, werden auch alle passierenden Ruderboote gebeten, einen kleinen Blumenstrauß „Vater Rhein“ zu übergeben, um sich von der „Loreley“ zu verabschieden. Dieses Ereignis soll fotografiert und das schönste Bild in der Rhein-Zeitung in der Rubrik „Wir über uns“ veröffentlicht werden. Von der Neuigkeit hatte ich nichts mitbekommen, habe mich aber trotzdem gewundert, wieso plötzlich einige Rudernde ein Sträußchen Narzissen in den Händen hielten, bevor die neu gemischten Mannschaften wieder in die Boote stiegen. Bei weiterhin wechselhaftem Wetter, aber super Stimmung, wurde dann die Fahrt zum WSV St. Goar fortgesetzt, wo sich dann für mich das Rätsel um die Narzissen lüftete. Alle drei Boote hielten an besagter Stelle kurz an und warfen ihr Sträußchen Richtung „Loreley-Skulptur“ in den Rhein und machten fleißig Bilder. Irgendwie hatte ich immer noch das Gefühl, dass hier irgendetwas äußerst merkwürdig ist, von dem ich nichts mitbekommen bekommen hatte, was nicht so selten vorkommt.
In St Goar empfingen uns schon Ottfried und vom WSV St.Goar Kurt und Otti, wo uns Kaffee, Kuchen, ein warmes Bootshaus mit WC und später dann die Zimmer in „Beckmanns Winzerhaus“ im Höhenort Urbar (nur wenige hundert Meter vom bekannten Aussichtspunkt Maria Ruh mit Blick auf die Loreley entfernt) erwarteten. Den Transport dorthin übernahm, ja, wer schon? Ottfried, unterstützt von Kurt, der am nächsten Morgen auch für uns da war. Den Abend verbrachten wir dann bei sehr gutem Essen und Getränken im “Winzerhaus“, saßen bei netten Gesprächen und bester Laune zusammen, in der Hoffnung, dass unsere Ruderkleidung morgen trocken sein möge, als Jürgen das Wort an uns alle richtete und jedem Boot eine Urkunde verlieh, als Anerkennung für die Blumenwerfleistung an der Loreley. Ich verstand den Zusammenhang noch immer nicht, der Hinweis, dass heute der 1. April war, brachte mir dann, als letzte wohl, endlich die Erleuchtung! Wobei ich natürlich niiiiiiiemals darauf reingefallen wäre, selbst,wenn ich das alles mitbekommen hätte. Ist doch klar!
Am Sonntagmorgen, nach einem guten Frühstück und in trockener Ruderkleidung, übernahmen Ottfried und Kurt den Transport zurück zum Bootshaus. Die nächste Teiletappe, bei etwas weniger Regen , dafür mehr Wind und neuer Mannschaftseinteilung, würde uns zur RG Lahnstein führen. Thomas M. und Christian waren schon am Samstagabend abgereist, dafür kamen heute Sibylle und Nele vom WSV Honnef dazu, die von Ottfried vom Bahnhof abgeholt wurden. Hartmut, Horst, Jürgen, Peter und ich starteten in der „Heidelberg“ als letztes der 3 Boote gegenüber von Burg Katz. Peter steuerte tapfer durch Regen, Wind und Kälte, weshalb er und ich nach gut der Hälfte der Strecke dann eigentlich den Steuerplatz gegen den Rollsitz 1 tauschen wollten. Frohen Mutes visierten wir den Bopparder Steg an, steuerten den auch an, um dann zu erkennen, dass ein Anlegen unmöglich war. Steg unter Wasser….! Ziemlich durchgefroren, aber mit einem super Teamgefühl, kamen wir dann in Lahnstein an, wo Ottfried schon wieder für uns gesorgt, Suppe mit Würstchen vorbereitet und die Heizung im Bootshaus hochgedreht hatte.
Dann ging es auf die letzten 23 km nach Neuwied, wieder mit neu gemischten Mannschaften und dem Bewusstsein, dass diese Tour langsam zu Ende geht. Der Mittelrhein ist einfach nur schön, all die Burgen und Schlösser, wir leben da, wo andere Urlaub machen. Angekommen in Neuwied, konnte die „Heidelberg“ noch am Steg an die Sonntagsrudernden der NRG weitergegeben werden. Die beiden anderen Boote waren samt Zubehör, sauber und vollständig schnell an ihren Plätzen. Vor dem Abschiednehmen saßen wir alle noch im geheizten Clubraum der NRG zusammen, versorgt mit Kaffee und anderen Getränken durch Ottfried und Hartmut, bevor es für jeden nach Hause ging. Ottfried hatte das Gepäck längst nach Neuwied gebracht und damit seinen Landdienst beendet. Danke nochmals an Hajo, Kurt und Otti für die Unterstützung, Danke an Ottfried und Manfred für die Organisation und Ausrichtung. Besonderer Dank geht an Ottfried für den zusätzlichen und ausgezeichneten Landdienst!
Nach der Wanderfahrt ist vor der nächsten!
In diesem Sinne, bis bald!
Anny Weller (unterstützt von Manfred König)